10 Copyright-Fehler, die Wirtschaftsautoren machen (und wie man sie vermeidet)

Geschrieben von Esther Okunlola | 16. Mai 2025 | Geschäft,
Urheberrechtsfehler und wie man sie vermeidet

Urheberrechte werden in der Geschäftswelt oft übersehen, bis eine Verletzung zu Streitigkeiten oder rechtlichen Problemen führt. Es ist zweifellos ein entscheidender Aspekt des Schreibens, ob wir es zugeben wollen oder nicht. Bei der Entwicklung von Angeboten, Marketingmaterialien oder schriftlichen Inhalten kann die Nichtbeachtung von Urheberrechtsgesetzen zu Reputationsschäden, Geldstrafen oder Kundenunzufriedenheit führen.

Das Verständnis der Grundprinzipien des Urheberrechts kann zum Schutz geistigen Eigentums und zur Aufrechterhaltung einer vertrauenswürdigen Unternehmensmarke beitragen. Dieser Artikel untersucht daher zehn häufige Fälle, in denen Wirtschaftsjournalisten in Urheberrechtsfallen tappen, und skizziert klare, praktische Strategien zur Vermeidung dieser Fallstricke.

1. Kopieren von Online-Artikeln oder Forschungsergebnissen ohne Quellenangabe

Viele Autoren kopieren Teile von Online-Artikeln oder Statistiken, ohne die Quelle anzugeben, in der Annahme, dass es niemandem auffällt. Das Fehlen von Quellenangaben kann jedoch Ihre Glaubwürdigkeit schädigen und Sie in rechtliche Schwierigkeiten bringen. Das ist problematisch, da Online-Inhalte automatisch urheberrechtlich geschützt sind. Die Verwendung solcher Materialien ohne ordnungsgemäße Quellenangabe ist eine Form von Plagiat und verstößt gegen das Recht am geistigen Eigentum. Selbst ein kleiner Textabschnitt ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwendung ohne ordnungsgemäße Quellenangabe gilt als Plagiat und kann berufliche oder rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. 

Häufige Szenarien:

  • Zitieren von Thought-Leadership-Blogs ohne Quellenangabe.
  • Kopieren von Erkenntnissen oder Marktforschung der Konkurrenz.
  • Verwenden Sie Statistiken oder Definitionen wortwörtlich.

Sichere Praktiken:

  • Erzeugen Sie frische Blog-Ideen rechtlich und stellen Sie sicher, dass bei der Bezugnahme auf Material Dritter die richtige Quellenangabe gemacht wird.
  • Geben Sie bei allen Quellen den Namen des Autors an und fügen Sie gegebenenfalls einen Hyperlink ein.
  • Fassen Sie Ideen in origineller Formulierung zusammen, ohne dabei die beabsichtigte Bedeutung zu verlieren.
  • Verwenden Sie beim direkten Zitieren Anführungszeichen und beschränken Sie den Auszug auf das Notwendige.

2. Verwendung von Archivbildern oder -grafiken ohne Lizenz

Bilder werden häufig für Blog-Banner, Präsentationsfolien und Marketingmaterialien benötigt. Das Herunterladen von Bildern von Plattformen wie Google oder Pinterest ohne Überprüfung der Nutzungsrechte ist ein häufiger Fehler. Bilder aus Suchmaschinen oder sozialen Medien sind oft urheberrechtlich geschützt. Unerlaubte Verwendung kann zu Abmahnungen oder rechtlichen Ansprüchen führen.

Sichere Praktiken:

  • Verwenden Sie lizenzfreie Bibliotheken wie Unsplash, Pexels oder Freepik für nicht-kommerzielle und kommerzielle Nutzung
  • Erwägen Sie ein Abonnement bei kostenpflichtigen Bibliotheken wie Adobe Stock, Shutterstock oder iStock für professionell lizenzierte Inhalte
  • Laden Sie immer die Lizenzbedingungen oder Zertifikate herunter und archivieren Sie sie, die jedem visuellen Asset zugeordnet sind.

3. Übernahme von Vorschlagsvorlagen oder Fallstudien von anderen

Beispiele für Angebotsvorlagen von Prospero.

Sie sehen online einen tollen Vorschlag oder eine Fallstudie, die zu Ihrer Recherche passt, und Sie nehmen Teile davon für Ihr Kundengespräch mit. Angebotsvorlagen und Fallstudien sind Originalwerke und urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, auch nur teilweise, untergräbt die berufliche Integrität und kann zu Plagiatsvorwürfen führen. 

Häufige Beispiele:

  • Wortwörtliche Übernahme der Leistungsbeschreibungen eines Mitbewerbers
  • Verwendung veröffentlichter Fallstudienbeispiele und Änderung von Markennamen
  • Klonen von Designvorlagen oder Pitch-Formaten

Sichere Praktiken:

  • Verwenden Sie originelle und anpassbare Angebotsvorlagen oder erkunden Sie Tools wie Prospero Optimieren und personalisieren Sie Ihre Angebote, ohne die Grenzen des Urheberrechts zu überschreiten. Prospero bietet einen Drag-and-Drop-Editor, elektronische Signaturen und Content-Tracking-Funktionen, die speziell auf die Angebotserstellung zugeschnitten sind. Prospero ermöglicht die Entwicklung origineller Angebote, die die Markenbotschaft und den Projektumfang widerspiegeln.
  • Erstellen und pflegen Sie eine proprietäre Inhaltsbank mit wiederverwendbaren Elementen, die von Grund auf neu erstellt wurden.
  • Heben Sie einzigartige Angebote und Fachkenntnisse hervor, anstatt externe Fallstudien zu replizieren.

4. Neuveröffentlichung von Kundenarbeiten ohne Genehmigung

Kundenleistungen wie Marketingtexte, Strategiedokumente oder technische Dokumentationen erscheinen möglicherweise für die Aufnahme in Portfolios geeignet. Sofern die Eigentumsrechte jedoch nicht klar definiert sind, kann die erneute Veröffentlichung dieser Inhalte einen Verstoß gegen Vertragsbedingungen darstellen. Sie haben eine überzeugende Produktbeschreibung oder ein überzeugendes Verkaufspräsentationspaket für einen Kunden verfasst. Können Sie diese nun in Ihr Portfolio aufnehmen? Nur, wenn Sie die Rechte besitzen. In vielen Verträgen erhält der Kunde nach Bezahlung die vollständigen Eigentumsrechte an den Inhalten. Die erneute Veröffentlichung solcher Materialien ohne schriftliche Genehmigung kann zu Vertragsverletzungen oder IP-Streitigkeiten führen.

Beim Ghostwriting, beim Verfassen von Marketing-Texten oder bei B2B-Aufträgen geht die Verantwortung häufig vollständig auf den Kunden über, sobald er dafür bezahlt hat.

Sichere Praktiken:

  • Nehmen Sie in alle Servicevereinbarungen Klauseln zum Eigentum und zur Nutzung des geistigen Eigentums auf.
  • Fordern Sie eine schriftliche Genehmigung an, bevor Sie abgeschlossene Arbeiten in öffentlich zugängliche Portfolios aufnehmen.
  • Schwärzen oder anonymisieren Sie bei der Präsentation von Beispielen alle sensiblen oder kundenspezifischen Inhalte.

5. Verwendung von Schriftarten, Designvorlagen oder Symbolen ohne Überprüfung der Nutzungsrechte

Marketingbroschüren, Pitch Decks, Lead-Magneten und sogar Social-Media-Designs können Schriftarten oder Symbole enthalten, die nicht für die kommerzielle Nutzung lizenziert sind. Viele kostenlose Schriftarten- und Designressourcen unterscheiden nicht klar zwischen persönlichen und kommerziellen Lizenzen.

Sichere Praxis:

  • Beziehen Sie Schriftarten aus vertrauenswürdigen Quellen wie Google Fonts oder Envato Elements, die klare Lizenzbedingungen bieten.
  • Bewahren Sie Quittungen oder Kaufbelege für alle in kommerziellen Materialien verwendeten Designelemente auf.
  • Vermeiden Sie kostenlose Download-Sites, es sei denn, die Lizenzbedingungen sind klar angegeben und erlauben eine kommerzielle Nutzung.

6. Vordenker zitieren, ohne sie zu benennen

Sie sind von einer Aussage von Gary Vaynerchuk, Seth Godin oder Chimamanda Adichie inspiriert und nehmen diese in Ihren Beitrag auf, ohne die Autoren zu nennen. Zitate aus Büchern, Interviews oder Social-Media-Beiträgen werden oft ohne Quellenangabe in Artikeln, Newslettern oder Präsentationen verwendet. Dieser Missbrauch, auch wenn er unbeabsichtigt ist, mindert die Glaubwürdigkeit und kann gegen Urheberrechte verstoßen.

Wenn Sie die Idee eines anderen als Ihre eigene ausgeben, ob absichtlich oder nicht, kann das Ihrer Glaubwürdigkeit schaden und Kritik auf sich ziehen.

Um eine falsche Darstellung des geistigen Eigentums zu vermeiden, muss jedes direkte Zitat eines Vordenkers oder Fachexperten ordnungsgemäß angegeben werden.

Sichere Praktiken:

  • Geben Sie beim Zitieren oder Verweisen auf Ideen immer die Quelle an.
  • Wenn das Zitat online ist, verlinken Sie auf die Quelle.
  • Bei längeren Auszügen oder veröffentlichten Werken (Bücher, Kurse) bitten Sie um Erlaubnis oder fassen Sie die Texte unter Angabe der Quelle um.

7. Verlassen Sie sich auf KI-generierte Inhalte ohne Bearbeitung

KI-Tools wie ChatGPT, Jasper oder Copy.ai werden anhand großer Datensätze trainiert, darunter auch öffentliche Inhalte. Das bedeutet, dass ihre Ergebnisse manchmal urheberrechtlich geschützte Inhalte enthalten können. KI-Tools können zwar schnell Inhalte generieren, können jedoch unwissentlich urheberrechtlich geschützte Ausdrücke, Statistiken oder Beispiele aus ihren Trainingsdaten reproduzieren.

Die Veröffentlichung KI-generierter Inhalte im Ist-Zustand kann zu Plagiatsmeldungen oder Reputationsschäden führen, wenn Kunden oder Leser mangelnde Originalität feststellen. Die Verwendung KI-generierter Inhalte ohne Bearbeitung oder Faktenprüfung kann zu Duplikaten, potenziellen Urheberrechtsverletzungen oder Reputationsschäden führen. KI-Tools können zwar die Inhaltserstellung beschleunigen, aber ein übermäßiges Vertrauen in sie ohne Originalitätsprüfung kann zu Duplikaten führen.

Sichere Praktiken:

  • Überprüfen und verfeinern Sie KI-generierte Entwürfe stets auf Originalität, Ton und sachliche Richtigkeit
  • Verwenden Sie Plagiatsprüfer (z. B. Grammarly Premium, Copyscape, Quetext), um nach zufälligen Übereinstimmungen zu suchen und die Integrität des Inhalts sicherzustellen.
  • Verstehen Wie KI die Originalität von Inhalten und das Urheberrecht beeinflusst, und überarbeiten Sie es immer, um Ihre eigene Perspektive hinzuzufügen.
  • Inhalte mit einzigartigen Perspektiven, Beispielen aus dem echten Leben und persönlichen Branding-Elementen bereichern

8. Wiederverwendung von Angebotsinhalten für mehrere Kunden ohne Änderungen

Sie versuchen, Zeit zu sparen und wiederzuverwenden Vorschläge gewinnen, aber das blinde Wiederverwenden von Inhalten kann Probleme verursachen. Für einen Kunden erstellte Angebotsinhalte dürfen nicht für einen anderen Kunden wiederverwendet werden, ohne bestimmte Daten zu entfernen oder anzupassen. Diese Vorgehensweise kann zur versehentlichen Weitergabe vertraulicher oder kundeneigener Informationen führen.

Wiederverwendete Inhalte können Verwirrung stiften, vertrauliches Material preisgeben oder den Eindruck nachlässiger Kommunikation erwecken.

Sichere Praktiken:

  • Verwenden Sie einen modularen Ansatz, indem Sie eine Bibliothek mit allgemeinen Inhaltsblöcken verwalten, die für verschiedene Vorschläge wiederverwendet werden können.
  • Speichern Sie eine „saubere“ Version jeder Vorlage ohne vertrauliche Daten.
  • Passen Sie wichtige Abschnitte – Ziele, Budget, Zeitpläne und Referenzen – immer individuell an jeden Kunden an.

9. Weitergabe von Testimonials oder Benutzerinhalten ohne Zustimmung

Wenn ein Kunde Sie in einer Story markiert oder Ihnen per Direktnachricht ein Kompliment macht, können Sie dies gerne erneut veröffentlichen oder in eine Broschüre aufnehmen. Screenshots von Bewertungen, positiven Nachrichten oder markierten Posts dürfen ohne vorherige Zustimmung in Anzeigen, auf Websites oder in sozialen Medien verwendet werden.

Testimonials und nutzergenerierte Inhalte gelten rechtlich als geistiges Eigentum des ursprünglichen Autors. Die unbefugte Veröffentlichung solcher Inhalte kann gegen Datenschutzrechte und Plattformbedingungen verstoßen.

Nur weil jemand Ihre Arbeit lobt, bedeutet das nicht, dass er einer öffentlichen Werbung zugestimmt hat. Testimonials, Screenshots und nutzergenerierte Inhalte (UGC) erfordern weiterhin Ihre Zustimmung.

Sichere Praktiken:

  • Fordern Sie eine schriftliche Genehmigung an, bevor Sie Feedback, Screenshots oder markierte Inhalte weitergeben.
  • Folgen Sie uns Kundenbewertung und bewährte Methoden für Inhalte, damit Ihre Inhalte ansprechend und konform bleiben.
  • Erklären Sie, wie und wo das Testimonial erscheinen wird (Website, Instagram, Anzeige).
  • Geben Sie beim erneuten Posten von Social-Media-Inhalten die entsprechende Quelle an und vergewissern Sie sich, dass die Sichtbarkeitseinstellungen das erneute Teilen zulassen.

10. Missbrauch der Fair-Use-Doktrin im kommerziellen Schreiben

Kurze Zitate oder Auszüge werden manchmal als „Fair Use“ angesehen. Dieser Rechtsgrundsatz ist jedoch eng gefasst und deckt selten kommerzielle Aktivitäten oder die Nutzung zu Marketingzwecken ab. „Wenn ich nur einen kleinen Teil verwende oder kein Geld damit verdiene, ist es Fair Use.“ Dieses Missverständnis verursacht mehr rechtliche Probleme als jedes andere.

Fair Use erlaubt die eingeschränkte Nutzung urheberrechtlich geschützten Materials ohne Genehmigung in bestimmten Kontexten wie Bildung, Kritik oder Parodie. Es gilt im Allgemeinen nicht für Geschäftsvorschläge, Marketingmaterialien oder Kundenleistungen.

„Fair Use“ ist eine rechtliche Verteidigung, kein Freifahrtschein. Es gilt vor allem für:

  • Kommentar oder Kritik
  • Pädagogische oder wissenschaftliche Nutzung
  • Parodie oder Satire

Die meisten kommerziellen oder werbebezogenen Verwendungszwecke, einschließlich Blogs, E-Mails, Anzeigen und soziale Medien, sind nicht zulässig.

Sichere Praktiken:

  • Vermeiden Sie das Zitieren von urheberrechtlich geschütztem Material, sofern keine Quellenangabe erfolgt oder eine ausdrückliche Genehmigung erteilt wurde.
  • Verwenden Sie Originalwörter oder formulieren Sie sie sorgfältig um.
  • Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie um Erlaubnis, insbesondere wenn Sie aus Büchern, Filmen, Podcasts oder Schulungsprogrammen zitieren.

Fazit

Die Einhaltung des Urheberrechts ist ein grundlegender Aspekt der professionellen Content-Entwicklung. Der Schutz geistiger Eigentumsrechte zeugt von Respekt, reduziert rechtliche Risiken und stärkt die Glaubwürdigkeit der Marke. Ob beim Verfassen von Vorschlägen, Artikeln oder der Erstellung visueller Inhalte – die Wahrung der Originalität und die Überprüfung der Nutzungsrechte müssen oberste Priorität haben.

Urheberrecht ist nicht nur eine juristische Formalität, sondern eine Frage der Integrität, Professionalität und des Respekts für die kreative Arbeit anderer. Ob Freiberufler, Vermarkter, Unternehmer oder Agentur – ein urheberrechtlich geschützter Workflow schützt Ihre:

  • Ruf (als ethisch und zuverlässig)
  • Kundenbeziehungen (durch Vermeidung von Streitigkeiten oder Verstößen)
  • Geschäftsvermögen (durch Vermeidung von Klagen oder der Entfernung von Inhalten)

Schnelle Tipps zur Einhaltung der Vorschriften:

  • Verwenden Sie Plagiatstools und Lizenztracker.
  • Klären Sie die IP-Bedingungen in jedem Vertrag.
  • Speichern Sie Genehmigungs-E-Mails in einem dafür vorgesehenen Ordner.
  • Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Vorlagen und Markenmaterialien.


Lassen Sie nicht zu, dass Urheberrechtsfehler Ihrem Unternehmen schaden. Nehmen Sie sich heute ein paar Minuten Zeit, um Ihre Inhalte zu prüfen, Ihre Quellen zu überprüfen und klare Nutzungsrichtlinien zu erstellen. Auf lange Sicht ist Originalität nicht nur sicherer, sondern hebt Ihre Arbeit auch hervor.

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